Leidenschaft
2007 | Vorwort zu meinen Reisegeschichten | Interesse an der Fotografie
Wie ich die Fotografie entdeckt habe
Vieles im Leben braucht seine Zeit. Einiges mehr, einiges weniger. Ich war schon immer ein kleiner Computernerd und hatte immer volle Festplatten. Alle Daten, die mir über den Weg kamen, wurden gehortet – so auch dieses alte Bild von einer Fliege. Ich war 18 Jahre alt und kaufte mir damals zu meinem Geburtstag eine Kompaktkamera von Canon. Nicht, weil ich leidenschaftlicher Fotograf sein wollte. Die Fotografie selbst war damals nicht so interessant für mich, aber ich wollte cool sein. Einige bei uns in der Clique hatten auch welche, und ich zog mit. Doch dieser Kauf änderte tatsächlich meine ganze Geschichte.
Anfangs waren es nur Bilder – Schnappschüsse, nennt man sie. Ich hinterfragte nichts. Ein Foto war ein Foto, nicht mehr und nicht weniger. Da lag ich eines Tages auf einer Liege in der Sonne und bemerkte diese große Fliege. Sie war nicht scheu und ließ mich sehr nah heran. Schnell die Kamera gepackt und draufgehalten, bemerkte ich, wie nah ich tatsächlich kam. Zum einen war die Fliege wirklich nicht scheu, zum anderen war mir vorher gar nicht bewusst, wie gut ich sie abbilden konnte. Zuhause auf dem Bildschirm betrachtet, weckte das Bild in mir das Interesse an der Makrofotografie. Wie konnte ich das reproduzieren? Warum hatte ich das mit der Kamera noch nie probiert? Dieses eine Bild entfachte ein kleines Feuer in mir. Wassertropfen, Blumen, Schneeflocken – alles ließ sich damit festhalten. Katzenpfoten, Katzennasen – einfach alles.
Ich hatte natürlich absolut keinen Plan von nichts. So nah wie möglich ran und abdrücken, das war meine Devise. Genau an diesem Punkt passierte es: Plötzlich machte ich mir Gedanken um meine Bilder. Gedanken um Fotos. Ich las viel und fing an, mit dem Licht zu spielen. Schnell wurde aus dem Fotografieren auch das Interesse an Kameras geweckt. „Digitale Spiegelreflex“ war einer dieser Begriffe, die damals relativ schnell über Google flogen. Ja, es war passiert. Ich weiß nicht mehr, ob es einige Monate oder gar ein bis zwei Jahre waren, aber die erste Spiegelreflexkamera wurde bei OTTO über eine Ratenzahlung fällig. Objektive, Akkus, Filter, Stative, Speicherkarten und vieles mehr – eine ganz neue Welt eröffnete sich mir.
Genau so kann es passieren, dass ein einziges kleines Detail im Leben deinen ganzen Weg verändert. Heute sehe ich die Fotografie nicht nur als meine Lieblingsbeschäftigung an; vielmehr ist sie mein Hauptberuf. Als Hochzeitsfotograf sorge ich dafür, dass Momente im Licht für immer als Erinnerung an die Menschen weitergegeben werden. Doch das Besondere an dieser Geschichte ist, dass ich heute, im Jahr 2020, durch die Fotografie meine nächste Leidenschaft finden durfte: die Natur. Und diese Kombination aus meinen Leidenschaften möchte ich euch hier auf diesem Blog zeigen.
Allzeit gutes Licht!
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